Winterschlaf
Wenn ende
Oktober die Motorsporttermine aufhören, wird es Zeit das geliebte Schätzchen
in den Winterschlaf zu schicken, um ihn nicht Streusalz & Schmuddelwetter
auszusetzen. Doch wenn man möchte das er im Frühjahr auch direkt wieder anspringt und einem noch viele Jahre Freude bereitet, sollte man einen kompletten "Abschiedstag" einplanen und der Wagen gründlich auf die Überwinterung vorbereiten : |
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Man beginnt am Besten zunächst
mit Teil 1 der „technischen Arbeiten“, nämlich einem Ölwechsel.
Der ist notwendig, da sich das Motorenöl während des Betriebes zum Teil
in aggressive Säuren und Ablagerungen zersetzt hat, die wir über die
Standzeit nicht in unserem Motor belassen sollten.
Anschließend wir der Wagen nochmals gründlich von Hand gewaschen. Dabei ist besonderes Augenmerk auf das Reinigen sämtlicher Wasserablauflöcher und das Entschärfen von Rostnestern zu achten (d.h. Bereiche wo sich Laub und Schmutz ansammeln und somit das Ablaufen von Wasser verhindern bzw. die im allgemeinen Feuchtigkeit binden). Danach sehr gründlich abledern und den Lack mit einem guten Wachs behandeln. Da es wichtig ist das der Wagen warm abgestellt wird, bietet es sich an die Fahrt zur Tankstelle als letzte kleine Ausfahrt zum Abschluss der Saison zu nutzen. Dabei sollte man möglichst wenig Kilometer fahren, damit das Auto nicht zwangsläufig wieder dreckig wird. Es kommt ja auch nur darauf an, dass eventuelles Restwasser vom waschen abgeblasen wird und der Motor heiß abgestellt wird, damit das Kondenswasser raus kommt. An der Tankstelle sollte der Wagen randvoll getankt werden und etwas Sprit im Reservekanister mitgenommen werden. Keine Sorge, der Sprit „altert“ in 6 Monaten Winterpause nur unwesentlich bzw. überhaupt nicht. Sollte der Tank aber voll Luft sein, könnte dort Korrosion einsetzt, sofern der Tank nicht aus Kunststoff ist. Die Korrosion würde später zu Durchrostungen am Tank, bzw. Störungen in der Spritzufuhr führen.
Nun bringt man das Auto an den Platz, wo es die nächsten Monate
verbleiben soll. Das sollte nicht gerade eine feuchte Garage oder Scheune
sein. Generell sollte am Standort die relative Luftfeuchte nicht mehr als 55
% betragen.
Daher wird bei mir am Winterschlafplatz nun zunächst der PermaBag vollständig
in der Garage ausgerollt und der Wagen bis zur Markierung eingefahren. (Aber nicht darüber, sonst geht der
PermaBag nicht mehr zu ! ).
Der Ausbau der Batterie gehört auch zu der notwendigen Arbeiten. Sie sollte
an einem warmen + trockenen Ort gelagert werden, vorzugsweise dem Heizungskeller.
Damit sie nicht im kommenden Frühjahr durch eine lange Tiefenentladung
zerstört ist, sollte sie ca. alle 2 Monate nachgeladen werden. Wer es
ganz besonders gut meint, kann die Reifen noch mit einem Pflegespray
einsprühen, welches ein verspröden des Gummi verhindert. |
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Jetzt
folgt der letzte Schritt : Gang rausnehmen, Handbremse offenlassen
und den Wagen ggf. mit Keilen gegen wegrolle sichern. Weinkorken unter die
Scheibenwischer, damit die Wischergummis entlastet werden und nicht evtl. an der
Scheibe ankleben. Die Fensterscheiben 5 mm öffnen, die Türen
nur in die erste Raste schließen und die Heckklappe durch 2 Holzstücke leicht
anheben, damit Durchzug im
Wagen herrscht. Türen und Fenster kann man natürlich nur geöffnet lassen, wenn der Wagen in einer geschlossenen Schutzhülle wie dem PermaBag überwintert ! Sollte der Wagen offen in einer Garage o.Ä. angestellt werden ist davon tunlichst abzuraten ! Zum Einen weil fast zwangsläufig Ungeziefer in den Wagen gerät (das sucht ja auch ein trockenes Plätzchen für den Winter ...) aber viel schlimmer ist die Gefahr von Mäusen u.ä. Die Zerstörungen die eine einzige Maus in einem Winter schaffen kann sind immens !!! Nun wird der Wagen mit ein paar Stofftüchern oder besser einem atmungsaktiven Autopyjama abgedeckt und kann "einschlafen". Bei mir wird noch der PermaBag übergezogen und der Reißverschluss zugezogen, nachdem die Trockenzylinder eingebracht wurden. Sie enthalten Silikagel, dass die Feuchtigkeit bindet. Silikagele sind glasartige Körnchen, die hauptsächlich als Trocknungsmittel eingesetzt werden. Das Material besteht aus SiO2 und ist gesundheitlich völlig unbedenklich. Seine herausragende Eigenschaft ist die Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit, die vom Silikagel stark angezogen wird und unter Wärmeabgabe gebunden wird. Umgekehrt wird bei Erwärmung des Silikagels die gebundene Feuchtigkeit wieder freigesetzt. Silikagel kann man in Säckchen kaufen und grundsätzlich bei jedem überwinternden Fahrzeug in den Innenraum auslegen. Bei Verwendung im "freien", d.h. nicht in einer geschlossenen Schutzhülle wie dem PermaBag, sind sie nur erheblich schneller mit Feuchtigkeit gesättigt und müssen früher regeneriert werden. |
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Noch drei Tipps zu Schluss:
Ab und an für ein paar Minuten den
Motor anzulassen ist
nicht empfehlenswert, da hierdurch ein hoher Verschleiß verursacht
wird. |