Andreas

ANDREAS : Ich bin im Golf Club weil ich gleichgesinnte VW-Golf-"Verrückte" zum Erfahrungsaustausch gesucht und neue Freunde gefunden habe.  

Beim Besuch eines befreundeten Motorsportlers, zeigte er mir voller Stolz seine neueste Errungenschaft. Es war ein original Golf 1 GTI 1,8l 16 V von Oettinger in heliosblau-Metallic, Baujahr 1983, mit 140 feurigen PS. Nach kurzer aber heftiger Verhandlung konnte ich ihn davon überzeugen, dass der Wagen doch eigentlich viel zu schade ist für den Motorsport und der GTI bei mir doch viel besser aufgehoben sei als bei ihm.
Zuhause angekommen konnte ich nach genauer Detailbegutachtung feststellten, dass ich hier ein glückliches Händchen gehabt habe - die Basis war perfekt für die lohnende Restauration eines seltenen Youngtimers.

Der Wagen befand sich vor der Restauration im optischen Originalzustand von 1983. Damals wurden die Fahrzeuge von Oettinger mit einem Aero-Kit ausgeliefert, welcher einen dreiteiligen Dachkantenspoiler, den Schwellersatz und die Verbreiterungen nebst Frontspoiler von von Zender, sowie den WS-Flügel (auch Biertheke genannt) für die Heckklappe beinhaltet. Alle diese Teile waren in Wagenfarbe lackiert. Der Doppelscheinwerfergrill wurde zwischenzeitlich mit Klarglasscheinwerfern bestückt und hat nun seinen Platz unter der Kamei-Scheinwerferblende. Weißen Blinker vorne und schwarzen Rückleuchten, sowie grüncolour Scheiben (er hatte vorher normales Klarglas) incl. Grünkeil für die Frontscheibe runden nun den optischen Eindruck ab.

Im Innenraum ist bis auf die Recarositze mit Sabelt-Hosenträgergurten und das Momo-Lenkrad alles original geblieben, das reicht von den Oettinger-Amaturen bis hin zu den Zusatzinstrumenten. Als Besonderheit sei zu erwähnen, dass der Oettinger-Golf einen Tacho bis 240 km/h hat und einen Drehzahlmesser bis 8000 U/min.
Für die Innenraumbeschallung sorgt ein Blaupunkt Radio samt der original Blaupunkt Lautsprecher von 1983

Als nächstes wurde die Bremsanlage überholt und modifiziert. Vorne wurden gelochte und geschlitzte Scheiben montiert und hinten wurden die Scheibenbremse vom Golf 2 GTI angebracht, die geht problemlos da der Bremskraftverstärker von Oettinger aus schon größer als Serie dimensioniert ist.

Beim restaurieren des Tankeinfüllstutzens (.. ist ja leider eine Golf 1 Standardfehlerquelle) wurde der Tankdeckel gegen einen DTM-Tankdeckel aus Aluminium ausgetauscht.

Das Fahrwerk besteht nun aus Bilstein Dämpfern mit Eibach Federn. Unterstützt wird dieses durch Domstreben von Matter für vorne und hinten, sowie einer Querlenkerstrebe.

Bei der Bereifung wurde auf die altbewährte Technik der ATS-Cup Felgen im Format 7 x 15 ET20 mit  Goodyear Bereifung zurück gegriffen. Auf den blassen Bildern rechts sieht man den Golf vor der Restaurierung versuchsweise mit 16" Ronal-Felgen von meinem alten Seat Cupra.

Abschließend möchte ich Euch noch mahnend sagen, dass die Firma Oettinger zwar ein technisch glänzendes Auto gebaut hat, aber heute in Punkto Ersatzteilversorgung und techn. Unterstützung ist bei Oettinger heute der Glanz ab ...   besonders bei der Preisgestaltung meint man wohl, dass  jeder Oettinger-Fahrer Millionär ist.